Deutschland steht vor einer alarmierenden Wohnungsversorgungslücke: Laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung fehlen bis 2030 jährlich etwa 320.000 neue Wohnungen – doch 2024 wurden nur rund 216.000 fertiggestellt. Dieses Defizit folgt auf Jahre sinkender Baugenehmigungen, hoher Zinsen und steigender Baukosten.
Die Folgen sind deutlich spürbar: Starke Nachfrage trifft auf chronisch knappe Lagerbestände. Laut GREIX (German Real Estate Price Index) zeigten sich in Q1 2025 Preissteigerungen bei Wohnungen und Einfamilienhäusern um bis zu 4–5 % – trotz erschwerter Finanzierungsbedingungen. Mieten klettern ähnlich an und verschärfen die Situation, vor allem in Ballungsräumen.
Der Engpass bei Baukapazitäten liegt nicht nur in knappen Flächen, sondern auch in fehlenden Fachkräften und komplexen Genehmigungsprozessen. Das hemmt private wie öffentliche Akteure: Obwohl Investoren nach wie vor Wohnprojekte suchen, bleiben viele Baustellen stecken.
Die Erwartung für 2025: Zwar könnten sinkende Zinsen das Potenzial zur Erholung bieten, doch ohne deutlich mehr Neubauaufträge wird der Markt angespannt bleiben. Erst mit vereinfachten Prozessen, verstärkter staatlicher Förderung und gezielter Förderung der Bauwirtschaft kann das Ziel erreicht werden.
Fazit: Der Wohnraummangel in Deutschland ist ein strukturelles Problem, das kurzfristige Entspannung kaum verspricht. Politik, Planer und Branche müssen jetzt gemeinsam handeln – mit schnellerem Wohnungsbau, weniger Bürokratie und zukunftsorientierter Infrastrukturplanung.


































