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Das Marktvolumen für Facility-Services ist im Jahr 2022 um 1,9 Prozent auf 55,0 Milliarden Euro gestiegen. Damit ist es nach dem durch Corona bedingten Rückgang des Marktvolumens in 2021 (auf 54,0 Milliarden Euro) wieder gewachsen. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“. Dass das Vor-Krisen-Niveau von 55,4 Milliarden Euro noch nicht wieder erreicht wurde, liegt primär an den auch im zweiten Corona-Jahr noch zu verzeichnenden Einschränkungen und der postzyklischen Marktentwicklung.

Treiber für das Wachstum waren die weniger strikten Einschränkungen beim Betrieb von Gewerbeimmobilien, Corona-bedingte Zusatzleistungen wie höhere Reinigungsintervalle und die Preisentwicklung. 

Der Ausblick für das weitere Geschäftsjahr 2022 ist durchwachsen: Auf der einen Seite gewinnt das Facility-Management im Zuge der ESG-Berichtspflichten und des Bedarfs an einem nachhaltigeren Betrieb von Gewerbeimmobilien deutlich an Bedeutung. Auf der anderen Seite zeigen viele Auftraggeber angesichts der Unsicherheiten sowie der angestiegenen Inflation und des Kriegs gegen die Ukraine Zurückhaltung bei Investitionen.

Der Wohnungsbestand in Deutschland ist vergangenes Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent gestiegen, wie jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Insgesamt standen demnach 2022 konkret 43,1 Millionen Wohnungen zur Verfügung. Das sind rund 280.000 Wohnungen mehr als im Jahr 2021 (42,8 Millionen). Im Vergleich zum Referenzjahr 2011 erhöhte sich der Bestand nach Angaben von Destatis um sechs Prozent (plus 2,5 Millionen Wohnungen).

So befasst sich das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) zum jetzigen Zeitpunkt nur mit einem Teil der Neubauten und Sanierungen im Altbau. Das Potenzial für die skalierbare Energiewende steckt jedoch im breiten Bestandssegment. Deutschland zählt heute drei Millionen Mehrfamilienhäuser. Davon werden nach Angaben des Marktstammregisters 2022 gerade erst weit unter einem Prozent mit Strom aus einer Aufdach-Photovoltaikanlage versorgt.

Die Dachpotenziale werden trotz vermehrter PV-Pflichten nicht ausgeschöpft, bürokratische Prozesse und Komplexitäten in der Umsetzung erschweren unnötig den Rollout – dabei verursacht der Gebäudebetrieb laut dem Global ABC Status Report 2021 fast ein Drittel der globalen energiebezogenen CO₂-Emissionen. Es besteht die Gefahr, dass der beschlossenen Wärmepumpen-Offensive das gleiche Schicksal ereilt. Dabei wird für deren Betrieb dringend günstiger und lokal erzeugter Solarstrom benötigt. Beides erfordert für eine beschleunigte Umsetzung eine grundlegende Anpassung im GEG, die EEG-Novellierung reicht dahingehend nicht aus.

Das Programm soll laut Ministerium die Treibhausgas-Emissionen (CO₂-Ausstoß) der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen. Wie das Programm genau aussieht, werde derzeit in der Bundesregierung erarbeitet.

Neben der Neubauförderung werden auch Gebäudesanierungen staatlich gefördert. Mit einem Förder-Euro könnten hier die höchsten Treibhausgaseinsparungen und damit der höchste Klimaschutzeffekt erzielt werden. Gerade alte Fenster, alte Außentüren oder alte Heizungsanlagen seien „Energiefresser“. Austausch und Erneuerung seien wichtig, um Energiebedarf und Energiekosten zu senken.

1. Planungsverfahren deregulieren

Starre Vorgaben zum Milieuschutz sowie lange Baugenehmigungs- und Planungsverfahren bremsen die Baulandentwicklung erheblich. Es werden dringend einfache Baugenehmigungs- und Planverfahren benötigt, um den Bau von mehr Wohnraum zu pushen. Vereinfachte Regeln bedeuten auch eine Entlastung des Personals in den Kommunen. Mehr Flexibilität motiviert Investoren. Denn Experimentierräume setzen Anreize, schnell aktiv zu werden. Die Übergangsregelungen für § 246 Baugesetzbuch sollten wegen der guten Erfahrungen in Regelverfahren überführt werden.

2. Baukostensteigerungen entgegenwirken

Die Preissteigerungen im Bau werden nicht nur durch höhere Kosten für die Rohstoffe, sondern auch durch Probleme bei den Lieferketten hervorgerufen. Die Verbände schlagen vor, einen „Material-Gipfel“ mit der Bauwirtschaft und Projektentwicklern einzuberufen, um Ideen für eine deutliche Verlangsamung des Preisanstiegs zu entwickeln und deren Umsetzung anzustoßen.

3. Zügig Grundstücke für den Wohnungsbau bereitstellen

Eine entscheidende Voraussetzung für den Wohnungsbau sind baureife Grundstücke. Zahlreiche Städte und Gemeinden haben kein Flächenkataster, und so liegen viele ungenutzte Flächen in den Innenstädten noch „im Verborgenen“. Durch die Einführung eines digitalen, transparenten Flächenkatasters und durch Vereinfachung von Vergabeverfahren könnten diese innerstädtischen Flächenpotenziale schnell für dringend benötige Wohnungen genutzt werden.

4. Steuerliche Anreize schaffen

Die vier Verbände regen an, dass Bund und Länder während des Krieges in der Ukraine steuerliche Verschärfungen – etwa bei der Grunderwerbsteuer – aussetzen, da sie den Wohnungsbau zusätzlich belasten. Gerade in dieser angespannten internationalen Lage braucht es positive Impulse: Zusätzliche Anreizwirkung könnte eine degressive Gebäude-AfA schaffen, welche die zugesagte Erhöhung der linearen Abschreibung ergänzt.

5. Probleme der Finanzierung verringern

Um die Folgen steigender Zinsen, der Taxonomie und Marktverknappungs-Mechanismen abzuschwächen, braucht es einen größeren Kraftakt. Ein „Finanzierungsgipfel“ sollte nach Möglichkeiten suchen, hier Entlastung zu schaffen.

6. Keine weiteren Verschärfungen im Mietrecht

Die bereits streng regulierten Mieten lassen häufig keinen Spielraum, die rasanten Kostensteigerungen durch allgemeine Inflation auszugleichen. Mietrechtliche Eingriffe verschrecken zudem Investoren, die es aktuell dringender denn je braucht. Der Lösungsansatz: Subjektförderung – zum Beispiel durch Wohngeld – statt Regulierung der Mieten. Gerade während des Krieges in der Ukraine sollten weitere Gesetzesverschärfungen unterbleiben.

7. Bauordnungsrecht vereinheitlichen

Die Baugenehmigungsverfahren müssen grundsätzlich vereinfacht und vereinheitlicht werden. Dass Bauanträge vollständig digital gestellt werden können, sollte endlich eine Selbstverständlichkeit sein. Unterschiedliche Vorgaben in 16 Landesbauordnungen verteuern Wohnungsbauvorhaben unnötig, weil sie beispielsweise serielles und modulares Bauen erschweren. Wer zum Beispiel in Hessen eine Baugenehmigung für ein Gebäude im seriellen Wohnungsbau bekommen hat, sollte für das gleiche Vorhaben in Niedersachen keinen neuen aufwendigen Prozess durchlaufen müssen. Serielles und modulares Bauen ist ein wichtiges Instrument, um zusätzliche Kapazitäten am Markt zu schaffen, denn es ermöglicht gleichbleibend hohe Qualität bei kurzer Bauzeit.

8. Klimaschutz effizient angehen

Klimaschutz ist eine Verpflichtung gegenüber kommenden Generationen und genießt zu Recht höchste Priorität. Die Verschärfung der Anforderungen an die Gebäudehülle durch Erhöhung der Effizienzstandards bringt nur geringe Verbesserungen beim Klimaschutz – bei hohen finanziellen Aufwendungen. Wirtschaftlich und ökologisch ist es daher sinnvoller, beim Bauen auf erneuerbare Energien und effiziente Technik zu setzen.

9. Verlässliche Förderbedingungen schaffen

Um den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor zu verringern, ist Klarheit bei den staatlichen Fördergeldern ein Muss. Die kurzfristigen Veränderungen der letzten Monate brachten nicht nur erhebliche Unsicherheit, sondern bedeuteten oft auch zeitaufwendige Umplanungen. Die Vorgaben des 2023 startenden Förderprogramms „Klimafreundliches Bauen“ müssen praxistauglich sein – insbesondere bei der Weiterentwicklung des Qualitätssiegels für nachhaltiges Bauen, der Festlegung der Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus von Gebäuden und beim Einsatz moderner nachhaltiger Technik.

10. Zusammenarbeit verstärken

Die Fortsetzung der „Innovationspartnerschaft“ mit der Wohnungswirtschaft, die Im Koalitionsvertrag zugesagt wurde, sollte jetzt zügig gestartet werden.

Die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland ging im vergangenen Jahr weiter zurück, wie aus einem Bericht der Bundesregierung hervorgeht.

Den Daten zufolge schrumpfte der Bestand 2022 in zehn von 16 Bundesländern: Das waren Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Hessen, das Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein stockten auf. Aus Baden-Württemberg lagen noch keine Zahlen vor.

Die Ampel-Koalition hat sich vorgenommen, pro Jahr 100.000 neue Sozialwohnungen zu bauen. Um sie zu fördern, wurde ein Budget von 14,5 Milliarden Euro für fünf Jahre veranschlagt. Nötig seien mindestens zehn Milliarden Euro Förderung jährlich. Außerdem müsse das System so geändert werden, dass eine Sozialwohnung für immer eine Sozialwohnung bleibe.

Bei Sozialwohnungen sind die Mieten staatlich reguliert. Das gilt allerdings nur für eine bestimmte Zeit, danach können die Wohnungen normal am Markt vermietet werden. Die Dauer der Bindung ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. 

Bitumen auf Erdölbasis verteuerte sich um 36,1 Prozent. Die hohen Energiepreise haben außerdem auf chemische Produkte aufgeschlagen: Die Erzeugerpreise für Dämmplatten aus Kunststoff wie Polystyrol lagen 2022 um 20,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Epoxidharz, ein Bindemittel für Farben und Lacke, verteuerte sich massiv um 28,9 Prozent.

Bei den Bauleistungen gab es ebenfalls deutliche Aufschläge. Bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten im Rohbau kletterten die Preise um 29,7 Prozent gegenüber 2021. Fürs Dachdecken und -abdichten wurden 10,5 Prozent mehr verlangt, für Klempnerarbeiten 10,4 Prozent. Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden insgesamt lagen laut Statistik um 9,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

Dem Grundstück mehr Grün zuführen als theoretisch weggenommen wird. Damit soll ein Akzent gegen die zunehmende Flächenversiegelung und deren Folgen gesetzt werden. Außerdem kommen bei diesen Baumaßnahmen Lärmschutzfenster zum Einsatz. Dabei strebe man in Bezug auf das verwendete Material eine möglichst schlanke Lösung an. Bleibt die Frage: Lohnt sich der Aufwand? 

Keine Manipulationen an Mietenspiegeln, Hände weg vom Mietrecht, sofortiger Regulierungsstopp und den Turbo einlegen beim Bau.

Die Politik beabsichtigte die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren – etwa durch die Digitalisierung der Verwaltung und den Abbau von Bürokratie – sowie modulares und serielles Bauen. Das sind valide Ansätze um mehr Wohnraum schneller verfügbar zu machen und das Bauen preisgünstiger zu gestalten.

Es kommen weitere Auflagen für die energetische Sanierung oder die Solarpflicht auf Dächern von Wirtschaftsimmobilien hinzu. Im Rahmen der im Koalitionsvertrag angekündigten Bau-, Wohnkosten- und Klimachecks müsse die Politik diese Zielkonflikte schnell auflösen, damit Regulierung und Bürokratie die angestrebte Dynamik im Wohnungsbau nicht ausbremsen.

Für Eigenverbraucher sind die Fördersätze im Vergleich deutlich geringer. Eine gleichermaßen erhöhte Vergütung ist jedoch essentiell für den Rollout von Wärmepumpen und Mieterstrom im Gebäudebestand.

Bisher beschränkt sich der Solarstromausbau überwiegend auf Einfamilienhäuser. Der größte Knackpunkt bei den Mieterstromanlagen sei der rechtliche Rahmen. Wer einen fremden Haushalt mit Strom beliefere, werde nach aktueller Rechtslage in der Regel zum Energieversorger – mit allen damit verbundenen Pflichten, auch dem Zukauf von Strom, damit die Mieter an wolkigen Tagen oder nachts nicht im Dunkeln sitzen.

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